"Ein perfektes System zur Überwachung des Güterverkehrs!"
Erwin Rüddel und die Parlamentsgruppe „Bahnlärm“ mit Vertretern der Bürgerinitiativen vor Ort
Berlin / Bonn / Rheinbrohl. – Die Sprecher der Parlamentsgruppe „Bahnlärm“ besichtigten vor Ort in Rheinbrohl mit Vertretern der Bürgerinitiativen aus der Region ein System der Firma „RailWatch“ aus Bonn. Diese betreibt an Bahnlinien bundesweit Geräte zur Zustandsüberwachung von Güterzügen. „Eine eindrucksvolle Demonstration“, konstatierte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel. „Es handelt sich um ein perfektes System zur umfassenden Überwachung des Güterverkehrs entlang der Bahnlinien.“
Das System von „RailWatch“ ist in der Lage, den Zustand in voller Fahrt vorbeifahrender Güterwagen komplett zu analysieren: Registrierung von Ladung und Besitzverhältnissen; Feststellung, ob eine Umrüstung auf leise Sohlen stattgefunden hat, ob ein Rad Flachstellen hat und Lärm verursacht; und die Messung, inwieweit die Bremsen eventuell verschlissen sind.
Sowohl die Sprecherinnen und Sprecher der parteiübergreifenden Parlamentsgruppe „Bahnlärm“ im Deutschen Bundestag, Tabea Rößner (Grüne), Sandra Weeser (FDP) und Erwin Rüddel (CDU), als auch die anwesenden Vertreter der örtlichen Bürgerinitiativen gegen den Bahnlärm am Mittelrhein zeigten sich beindruckt von den Fähigkeiten des Systems und sehen in ihm große Chancen.
„Durch diese Messungen kann einerseits sehr schnell gegen Lärmbelästigungen vorgegangen werden. Zum anderen wird auf diese Weise auch ein höherer Sicherheitsstandard gewährleistet“, so Rüddel. Bislang, sagte der Abgeordnete weiter, nutzten vor allem private Waggonbesitzer diese Informationen, um Ihren Wagenpark in einen besseren Zustand zu versetzen. Die DB-Cargo sei hingegen derzeit leider noch sehr zurückhaltend.
„RailWatch“ stellt die Informationen den Wagenhaltern gegen Gebühren zur Verfügung. Es wird aber auch mit dem Gedanken gespielt, diese Informationen öffentlich den Bürgern zur Verfügung zu stellen. Die Parlamentsgruppe „Bahnlärm“ appelliert an die DB-Cargo und alle, die diese Daten bislang nicht nutzen, die Chancen dieses Systems zügig wahrzunehmen, um die Qualität ihres Waggonparks durch die zügige Außerbetriebnahme bzw. schnelle Reparatur schadhafter Waggons zu optimieren.
Natürlich sind die Messstellen auch in der Lage, nicht umgerüstete Waggons zu identifizieren. „Das ist besonders wichtig. Denn gesetzlich ist festgelegt, dass sich ab Dezember 2020 nur noch umgerüstete Waggons auf deutschen Schienentrassen bewegen dürfen. Alle nicht umgerüsteten Waggons, gerade die aus dem Ausland, dürfen dann nur noch mit reduzierter Geschwindigkeit über Nebenstrecken verkehren“, rief Erwin Rüddel in Erinnerung.
Aber auch nach Erreichen dieses „wichtigen Etappenziels“ werde man weiter mit vollem Einsatz für einen nachhaltigen Lärmschutz am Mittelrhein kämpfen und beim Bund und der Deutschen Bahn auf zusätzliche Investitionen für Lärmschutzmaßnahmen entlang der Trassen drängen, versicherte Rüddel: „Ergänzende Anstrengungen für aktiven und passiven Lärmschutz sind erforderlich – wie leisere Weichen, Schienenstegdämpfer, Lärmschutzwände sowie weitere, neue Technologien zur Lärmminderung am rollenden Material und am Gleis.“
Im Übrigen bleibe es dabei, dass sich nur mit der glaubwürdigen Aussicht auf eine alternative Neubaustrecke – also die tunnelgeführte Lösung von Troisdorf/Mainz nach Bischofsheim - langfristig die Hoffnung auf eine substantielle Steigerung der Lebensqualität für die Anwohner am Mittelrhein verbinde. „Deshalb wollen wir von der Parlamentsgruppe ‚Bahnlärm‘ - im Einklang mit den Bürgerinitiativen vor Ort - ja so bald wie möglich die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die alternative Neubaustrecke“, betonte Erwin Rüddel.
Im Bild: Tabea Rößner MdB (1. vl), Sandra Weeser MdB (2. vl) und Erwin Rüddel MdB (5. vl) mit Mitarbeitern der Firma Railwatch