CDU schickt Rüddel ins Rennen
KREISGEBIET. Erwin Rüddel ist der Bundestagskandidat der Christdemokraten im Wahlkreis Neuwied-Altenkirchen. Mit 145 Ja-, vier Nein-, einer ungültigen Stimme und einer Enthaltung ist der Windhagener bei der CDU-Wahlkreisvertreterversammlung ins Rennen gegen die SPD-Abgeordnete Sabine Bätzing geschickt worden. Ein Sieg, der abzusehen war: Nachdem Dr. Peter Enders (Eichen), Sabine Zissener (Gebhardshain) und Stefan Schwarz (Bonn) ihre Kandidatur zurückgezogen hatten, war Rüddel der einzige CDU-Bewerber für das Mandat in Berlin.
Mit dem überzeugenden Ergebnis zogen die 151 anwesenden Mitglieder im Horhausener Kaplan-Dasbach-Haus einen demonstrativen Schlussstrich unter die langwierige Kandidatensuche - und können durchaus selbstbewusst nach vorne blicken. "Wir haben einen tollen Mittelstürmer für das kommende Jahr gefunden. Erwin, wir vertrauen Dir!", schwor der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Altenkirchen, Dr. Josef Rosenbauer, seine Parteifreunde auf den anstehenden Wahlkampf ein.
Klare Worte fand auch Flammersfelds Bürgermeister Josef Zolk: "Wenn wir die kommenden Monate gemeinsam zielstrebig arbeiten, erreichen wir dieses Ziel. Lassen Sie uns für diesen Wahlkreis kämpfen! Denn er hat den CDU-Bundestagsabgeordneten nicht nur verdient - er hat ihn nötig."
Spitzen gegen Bätzing
Kämpferische Worte, die bei den Christdemokraten ankamen - aber angesichts der Konkurrenz aus dem SPD-Lager offenbar auch nötig sind. Denn mit Sabine Bätzing hat Erwin Rüddel eine starke Gegnerin, die sich das Direktmandat bereits zweimal sichern konnte. Doch der Abend im Kaplan-Dasbach-Haus gehörte Erwin Rüddel . Und der findet nicht, dass die Favoritenrollen im Wahlkreis 198 so deutlich verteilt sind, wie es manch einer glauben mag. Schließlich hat die CDU seiner Ansicht nach einen Rückenwind wie schon lange nicht mehr. "Dank der Geschlossenheit aus Berlin sind wir unschlagbar", sagte er entschlossen. "Dagegen steht die derzeitige schiere Verzweiflung der SPD. Jetzt liegt es an uns, die Menschen zu überzeugen, dass wir es besser können. Wir werden siegen." Und mit Blick auf seine Konkurrentin meinte er: "Alleine vom rauchfreien Westerwald oder Rheintal geht noch kein Wirtschaftswachstum aus." Motiviert ist der Windhagener Landtagsabgeordnete also. Angesichts seines überzeugenden Wahlergebnisses aus seinem eigenen Lager von 97 Prozent ist das freilich kein Wunder.
Marathon nach Berlin
Doch Rüddel weiß, dass der Weg nach Berlin kein Spaziergang, sondern eher ein Marathonlauf wird. "Dabei zählen Durchhaltevermögen und Kraft, Leidenschaft und Beharrlichkeit." Eigenschaften, die der 52-Jährige auch brauchen wird. Denn seine Ziele sind, um es vorsichtig zu formulieren, selbstbewusst: "Wir gewinnen die Europawahl, die Kommunalwahlen, die Landratswahl in Neuwied und im September den Wahlkreis. Feuert mich an, denn ich laufe für Euch und für die CDU." Und das ließen sich die jubelnden Gäste im Kaplan-Dasbach-Haus nicht zweimal sagen. Mit lang anhaltendem Applaus feierten sie ihren neuen Kandidaten und gaben ihm Mut für einen langen, anstrengenden Marathon. Denn der hat gerade erst begonnen.
Peter Bongard