„Die Mehrheit ist nicht links“
Berlin / Region. – In einem viel beachteten Artikel in der BILD-Zeitung hat der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel der Einschätzung widersprochen, die Mehrheit in Deutschland sei ‚links‘. In Wahrheit gebe es rechts der Mitte einen bunten Strauß von Meinungen, die differenziert bewertet werden müssten. „Meine Wahrnehmung ist, dass sich auf der konservativen Seite mehr Deutsche befinden als auf der linken Seite“, so Rüddel.
„Wir haben ein Stadt-Land-Gefälle. In der Stadt ist es oft so, dass schon in die Ecke gestellt wird, wer auch nur das Wort ‚Volk' verwendet. Aufgrund der vielen extremen Positionen der Ampel-Koalition verorten sich aber immer mehr Menschen auf der konservativen Seite. Sie sind der Überzeugung, dass sich jeder selbst bemühen muss, gut durchs Leben zu kommen, statt zuerst nach dem Staat zu rufen. Das Individuum zählt. Dazu kommen Solidarität und Hilfe zur Selbsthilfe, wie dies beispielhaft die Christliche Soziallehre postuliert. Aber nur Solidarität allein reicht nicht, denn der Staat kann nur ‚solidarisch‘ handeln dank der Mittel, die ihm die arbeitende Bevölkerung zur Verfügung stellt“, erläuterte der Abgeordnete.
In der konservativen Mitte sage man: Politik muss für die Menschen gemacht werden, wie sie sind, nicht wie man sie haben will. Dies unterscheide konservative Ansichten von linker Ideologie, welche bei den Grünen am stärksten ausgeprägt sei. „Sie sind die ideologischste Partei im Bundestag. Sie haben ihr eigenes Menschenbild und Gesellschaftsbild und wollen allen ihre Ideen überstülpen. Gemeinsam mit den ihnen zugeneigten Medien, besonders dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR), spielen sie sich gegenseitig die Bälle zu. Ihr Maßstab ist eine von diesem linksgrünen Milieu definierte höhere Moral, der sich alle unterordnen sollen", sagte Rüddel weiter.
„Es ist eine ebenso geniale wie bösartige Marketing-Strategie des grünen Milieus, alles, was rechts von ihnen ist, als das Böse zu definieren - gleichgültig, ob es konservativ, rechts, rechtspopulistisch oder rechtsextrem ist“, kritisiert Rüddel.
Unterstützung für Friedrich Merz
Eindeutig stellt sich der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete in diesem Kontext hinter den Parteivorsitzenden und Chef der gemeinsamen Bundestagsfraktion von CDU und CSU, Friedrich Merz: „Ich sehe das genauso wie Merz. Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird es nicht geben. Keine Kooperation oder Zusammenarbeit mit der AfD, und das hat er auch im Sommerinterview betont. Nur ist es leider so, dass die AfD im Osten Landrat und Bürgermeister stellt und in vielen kommunalen Parlamenten demokratisch gewählt wurde. Und dazu hat Friedrich Merz wörtlich gesagt: ‚Wir sind doch selbstverständlich verpflichtet, demokratische Wahlen zu akzeptieren. Und wenn dort ein Landrat, ein Bürgermeister gewählt wird, der der AfD angehört, ist es selbstverständlich, dass man nach Wegen sucht, wie man dann in dieser Stadt weiter arbeiten kann.‘“
Im Übrigen, so Rüddel, sei die Empörung aus den Reihen der Ampel-Parteien zutiefst heuchlerisch, da in den ostdeutschen Ländern sowohl SPD wie Grüne und sogar die Linke in jüngerer Zeit wiederholt selbst gemeinsam mit der AfD in kommunalen Parlamenten wichtige Beschlüsse gefasst hätten.
„Ich bin auch immer wieder verwundert, dass sich manche Medien offenbar lieber mit unserem Verhältnis zur AfD beschäftigen als mit der miserablen Politik der Ampel, die Deutschland in die Rezession und immer mehr Menschen in die Verzweiflung treibt“, fügte Rüddel hinzu.
Klare Kante
„Um es nochmals ganz klar zu sagen: Die AfD ist unser Hauptgegner. Aber innerhalb der Ampel sind die Grünen unser wichtigster Gegner. Denn egal, ob es um das Klima, die Geschlechter oder das Essen geht: Es wird versucht, unsere Gesellschaft ideologisch mit aller Gewalt zu ‚transformieren‘. Ich wiederhole deshalb: Politik muss für die Menschen gemacht werden, wie sie sind, nicht wie man sie haben will“, so der Bundestagsabgeordnete.
Gerade die verfehlte Ampel-Politik und der unkritische Umgang vieler linksgrüner Journalisten damit treibe die Menschen in die Arme der AfD. Deshalb habe die CDU die Pflicht und die Aufgabe, durch klare Haltung zu den Themen, die die Menschen wirklich bewegten, Orientierung zu geben.
„Diese Themen heißen Wirtschaft, Arbeit, Steuern, Familie, Energie und Migration. Wir als CDU sind die Alternative zur Ampel und zur AfD. Und wir sagen: die Menschen brauchen Entlastung, die Wirtschaft braucht weniger Gängelei, wir brauchen bezahlbare Energie, und die Migration muss dringend eingebremst werden", bekräftigte Erwin Rüddel.