Erwin Rüddel MdB

„Windräder, Wölfe, Mobilität - Politik immer nur auf Kosten ländlicher Regionen?“

Erwin Rüddel warnt Ampel-Parteien vor „gravierender Schieflage“

Berlin / Region. – „In Deutschland darf Politik nicht nur für eine städtische Klientel gemacht werden – ohne Rücksicht auf die Menschen auf dem Land“, erklärt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel. „Leider deutet derzeit vieles darauf hin, dass die neue Ampel-Regierung entschlossen ist, die ohnehin vorhandene Schieflage zu Lasten der Menschen auf dem Land weiter zu verschärfen“, fügte der Parlamentarier hinzu.

Der erneut direkt in den Deutschen Bundestag gewählte CDU-Politiker macht seine Befürchtungen vor allem an drei Beispielen fest:

Stichwort Windräder

„Die Windräder stehen bekanntlich nicht in den hippen urbanen Altstadtvierteln, sondern vor der Nase der Bevölkerung auf dem Land. Deshalb bin ich dezidiert für die Einhaltung von Mindestabständen.

Der neue grüne Minister Habeck will dagegen nicht nur die Mindestabstände von Windrädern zu Wohnhäusern kippen, sondern auch die Genehmigungsprozesse verkürzen und eine Entschärfung von Naturschutzrichtlinien erwirken. Das bedeutet eine Absage an Naturschutz und Artenschutz und zugleich einen massiven Abbau der Bürgerbeteiligung!

Ich werde in Berlin und vor Ort weiter dafür kämpfen, dass die sog. 10-H-Regel bestehen bleibt, die besagt, dass der Abstand von Windrädern zur Wohnbebauung mindestens das Zehnfache ihrer Höhe betragen muss.

Und ich kann nur dringend davor warnen, die Menschen in unseren ländlichen Wohngebieten weiter vor den Kopf zu stoßen, denn das wird die Akzeptanz der Energiewende dort, wo es darauf ankommt, eher ruinieren, anstatt sie voranzubringen.“

Stichwort Mobilität

„Während Länder wie Frankreich, Spanien, Italien und demnächst auch Tschechien der Energiepreisexplosion entgegensteuern und den Menschen in ihren Ländern mit Steuererleichterungen und Direktzahlungen entgegenkommen, sieht die neue Bundesregierung bislang tatenlos zu, wie immer weiter steigende Preise für Öl, Gas, Kraftstoff und Strom immer weitere Kreise der Bevölkerung belasten.

Angesichts dieser Entwicklung und angesichts der erklärten Absicht der Ampel-Koalition, fossile Treibstoffe noch weiter zu verteuern, muss den Verantwortlichen eines in Erinnerung gerufen werden: Mobilität ist für die Lebensqualität im ländlichen Raum von fundamentaler Bedeutung!

Sie muss deshalb auch künftig nicht nur gesichert, sondern auch bezahlbar sein! Und das gilt nicht nur für Familien und Privatleute, sondern genauso für Handwerk, Industrie, Handel und Gewerbe!“

Stichwort Wölfe

„Wölfe werden übrigens auch nicht im Umfeld ihrer urbanen grünen Befürworter zwischen angesagten Altstadtlokalen und schicken Boutiquen ausgewildert, sondern breiten sich auf dem Land aus – wo sich dann die Halter von Schafen, Ziegen, Kühen und Pferden mit den Folgen beschäftigen dürfen!

Die Wolfs-Population ist hierzulande innerhalb von zehn Jahren regelrecht explodiert. Deshalb fordert die Union ein ‚nachhaltiges Wolfsmanagement‘. Beispiele sind Frankreich und Skandinavien, wo Wölfe zur ‚Bestandsregulierung‘ maßvoll bejagt werden.

Schäfer, Ziegenhalter und Landwirte beklagen die immer rascher steigenden Zahlen der Wölfe in deutschen Kulturlandschaften und die immer schneller steigenden Zahlen der Wolfsrisse unter Schafen, Lämmern, Ziegen sowie unter Kühen und Kälbern und Pferden und Fohlen.

Selbst 1,80 Meter hohe Zäune überspringt ein trainierter und hungriger Wolf. Auch Elektrozäune werden von den Raubtieren immer häufiger überwunden – oder untergraben.

2020 kamen offiziellen Statistiken zufolge 3.959 Weidetiere bei 942 Wolfsangriffen zu Schaden. Das waren gegenüber 2019 (2.894 tote, vermisste und schwerstverletzte Tiere) 37 Prozent mehr. Genaue Zahlen über den Wolfsbestand im Bundesgebiet kennt niemand, aber Experten sind sicher: Der Wolfsbestand steigt jedes Jahr weiter um 30 Prozent.“


Abschließend erklärte Erwin Rüddel:

„Das Thema ‚Stadt und Land‘ treibt mich schon lange um. Als Vertreter eines sehr großen und überwiegend ländlich strukturierten Wahlkreises bemühe ich mich seit Jahren darum, die strukturellen Nachteile zu bekämpfen, die in ländlichen Regionen im Vergleich mit den urbanen Zentren nun einmal vorhanden sind. Das betrifft ganz allgemein die Infrastruktur, also die Verkehrs-, Mobilfunk- und Internetverbindungen, aber ebenso die nahe Verfügbarkeit attraktiver Arbeitsplätze und die gesundheitliche Versorgung in der Fläche.

Deshalb werde ich mit aller Kraft gegen mögliche weitere Benachteiligungen der Menschen auf dem Land zu Felde ziehen. Ich möchte nicht, dass ganze Landstriche mit immer mehr Windrädern verschandelt werden, und ich bestehe darauf, dass für die Menschen auf dem Land Mobilität lebenswichtig ist und weiter bezahlbar bleiben muss.

Und mir fehlt schließlich jegliches Verständnis dafür, dass man für eine zweifelhafte Windpolitik zwar bereit ist, ungezählte Rotmilane, Eulen, Schwarzstörche und Fledermäuse sowie Abermillionen von Insekten zu opfern – aber gleichzeitig Krokodilstränen wegen einiger Wölfe vergießt. – Ganz abgesehen davon, dass es offenbar an jeglicher Empathie fehlt, wenn es um die ständig wachsende Zahl der von Wölfen getöteten, schwerstverletzten und traumatisierten Weidetiere geht.“