Berlin. – Anlässlich der gestrigen Verleihung des Innovationspreises des Landes Rheinland-Pfalz an Siegfried Pieper, den Geschäftsführer der Innotec Systems GmbH, hat der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel erneut dringend an die Deutsche Bahn AG appelliert, die bereits vorhandene, fortgeschrittene Technik des Monitorings auf breiter Basis zur Reduzierung des Bahnlärms einzusetzen.
Mit dem Innovationspreis für Siegfried Pieper, der vom Land Rheinland-Pfalz, von der IHK und der Handwerkskammer verliehen wurde, wird nach Rüddels Worten zugleich eine Technik ausgezeichnet, wie sie zum Beispiel am Versuchsprojekt in Leutesdorf zum Einsatz kommt und dort hervorragende Erkenntnisse zu den Ursachen und zur wirkungsvollen Bekämpfung des Bahnlärms liefert.
„Der Innovationspreis weist den Weg: Moderne Technik muss Standard bei Überwachung und Monitoring werden“
Die von der Firma Innotec entwickelte Anlage kann achsgenau den Bahnlärm messen und ganz konkret die Schädigungen an den Laufflächen jedes einzelnen Rades bestimmen. Die in Leutesdorf installierte Zugmonitoring- und Lärm-Mess-Station liefert auf diese Weise permanent Daten, die Grundlage für eine wirksame und zielgenaue Bekämpfung des Lärms sind, der von den Güterwaggons ausgeht.
„Deshalb hat das sog. Monitorring inzwischen ja auch Einzug gehalten in die Diskussionen um die Reduzierung des Bahnlärms. Ich setze mich bereits seit geraumer Zeit dafür ein, dass das Monitoring als fest etabliertes Verfahren in die Bekämpfung des Bahnlärms einbezogen wird“, sagte Rüddel, der einer der Initiatoren der parteiübergreifenden „Parlamentsgruppe Bahnlärm“ ist. Dieser Initiative haben sich im Deutschen Bundestag inzwischen schon über 120 Abgeordnete angeschlossen.
Kummer bereitet Rüddel in diesem Zusammenhang jedoch die Haltung der Deutschen Bahn: „Während die privaten Waggon-Besitzer der neuen Technik aufgeschlossen gegenüberstehen, ist die DB AG derzeit noch sehr zurückhaltend. Die DB muss aber mitziehen, denn ich bin davon überzeugt, dass diese neue Technik des Monitorings der Schlüssel zur immer weiter fortschreitenden Reduzierung des Bahnlärms ist“, betonte der Abgeordnete. „Schon heute ließen sich auf diese Weise die schlimmsten Krachmacher unter den rund 180.000 in Deutschland verkehrenden Güterwaggons zuverlässig identifizieren und aussortieren“, fügte er hinzu.
„Ich hoffe, dass die gestrige Auszeichnung als besondere Innovation in Rheinland-Pfalz unserem Anliegen einen kräftigen Schub gibt und dazu beiträgt, dieser Technik jetzt auf breiter Front zum Durchbruch zu verhelfen“, sagte Rüddel weiter. Die automatische Datenerhebung zur Beobachtung der Gleislage, zur radgenauen Lärmdetektion und zur zustandsorientierten Instandhaltung und vollautomatischen Überwachung und Kontrolle des Rad-Schiene-Kontaktes unter realen Betriebsbedingungen sei „der Königsweg“ für alle weiteren Schritte bei der Bekämpfung des Bahnlärms – nicht zuletzt auch für eine noch stärkere, lärmabhängige Spreizung der Trassenpreise.
Der Bundestagsabgeordnete bekräftigte abschließend das Ziel, unter allen Umständen an der Halbierung des Bahnlärms bis 2020 festzuhalten. Dafür habe man die volle Unterstützung von Bundesverkehrsminister Dobrindt. Zudem sehe der Koalitionsvertrag notfalls Geschwindigkeitsbeschränkungen und Nachtfahrverbote vor, wenn die Umrüstung der Güterwagen auf leisere Sohlen nicht rasch genug erfolge. „Wir bleiben an dieser Sache dran und werden keine Ruhe geben“, versprach Rüddel. „Das haben wir den vom Lärm geplagten Menschen entlang der Bahntrassen versprochen, und dazu stehen wir.“
Im Bild: Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel (2.v.li.) gratuliert Siegfried Pieper zum Innovationspreis des Landes Rheinland-Pfalz