Berlin / Region. - „Mit der gleichen Intensität, wie in der letzten Woche über die Notwendigkeit einer Notbremse zur Reduzierung der Inzidenzwerte diskutiert und entschieden wurde, muss jetzt auch über Öffnungsstrategien debattiert werden. Aufgrund des immer dynamischer werdenden Impfprozesses könnten Ende Mai 2021 durch die Gleichstellung von Geimpften, Genesenen und Getesteten endlich wieder Wege hin zur Normalität beschritten werden“, erklärt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
Auch als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag rechnet Rüddel damit, da im zweiten Quartal weitere zwei Impfstoffe (der Einmal-Impfstoff Johnson & Johnson sowie der Tübinger Impfstoff CureVac) zum Einsatz kommen, Ende Mai 40 Prozent und Ende Juni 60 Prozent der Bevölkerung Impfschutz erhalten haben. „Damit kann im Juli schon Herdenschutz erreicht werden“, gibt sich der Gesundheitspolitiker zuversichtlich.
Erwin Rüddel betont, dass es richtig sei, dass Geimpfte und Personen, die von einer Corona-Erkrankung genesen sind, von Beschränkungen ausgenommen werden: „Denn von Geimpften und Genesenen geht ein geringeres Risiko aus, andere Menschen anzustecken, als von negativ Getesteten. Daher begrüße ich ausdrücklich, dass Geimpfte und Genesene mit negativ Getesteten gleichgestellt werden.“
Dies sei angemessen und werde der unterschiedlichen Interessenlage zwischen den Freiheitsrechten der Geimpften und Genesenen sowie dem Schutz der übrigen Menschen vor einer Ansteckung gerecht. Das sei ein wichtiger Schritt zur Normalität. Konkret würden Geimpfte und Genesene – beispielsweise beim Friseur – keine negativen Corona-Tests mehr benötigen. Auch Click & Meet, also Einkaufen mit Termin, werde ohne Test möglich sein. „Und Geimpfte und Genesene müssen dann nicht mehr in Quarantäne, wenn sie aus einem Risikogebiet nach Deutschland reisen“, ergänzt Rüddel.
Die Impfkampagne nehme deutlich an Fahrt auf: „Inzwischen sind rund 23 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft. Rund sieben Prozent haben bereits ihre Zweitimpfungen erhalten. Das sind zirka sechs Millionen Menschen.“ Deshalb begrüßt es der heimische Christdemokrat sehr, dass sich die Regierungschefs der Länder erneut auf Maßnahmen verständigt haben, um das Impftempo zu beschleunigen.
„So werden die Arztpraxen in dieser Woche bereits mehr als zwei Millionen Impfdosen erhalten. In der kommenden Woche werden schon mehr als drei Millionen Impfdosen erwartet. Spätestens im Juni dieses Jahres sollen auch die Betriebsärztinnen und ihre männlichen Kollegen verstärkt in die Impfkampagne einbezogen werden“, betont Rüddel.
Mittlerweile sei bereits damit begonnen worden, diejenigen zu impfen, die in der Priorisierungsgruppe drei gelistet sind. Dies, wie auch die Ankündigung, die Impfpriorisierung spätestens im Juni 2021 grundsätzlich aufzuheben, seien wichtige Schritte hin zu einer zügigen Eindämmung des Virus.
„Das berechtigt zu der Hoffnung, dass wir alle so schnell wie möglich zur Normalität zurückkehren können. Gleichwohl hoffe ich, dass in den nächsten Wochen auch immer mehr Impfstoff, der für die Impfzentren reserviert ist, in den Praxen ankommt, weil hier wesentlich schneller und flexibler geimpft werden kann. Die ‚Terminhotlines‘ der Praxen funktionieren einfach besser als die Terminhotlines des Landes“, bekräftigt Erwin Rüddel.