Erwin Rüddel MdB

„Neues Landesjagdgesetz wäre politischer Unsinn!“

Erwin Rüddel zum Informationsaustausch beim Hegering Asbach-Neustadt

Region. - „Das neue Landesjagdgesetz, nach dem vorgelegten Entwurf, wäre politischer Unsinn und führt zu großer Sorge über die Zukunft von Jagd und Hege. Als Stichworte sind zu nennen: Überbordende Bürokratie, massiver Druck auf Abschüsse, Gefährdung der Sicherheit und nicht zuletzt wird ein Keil zwischen Waldbesitzer, Landwirtschaft und Jagd getrieben“, konstatierte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel in Folge eines stellvertretenden Informationsaustauschs beim Hegering Asbach-Neustadt.

Wie Hegeringleiter Stephan Hennecke betonte, höhlt der vorliegende Entwurf „massiv das geltende Reviersystem aus“. Geplant ist nämlich, dass die Jagdgenossen ein eigenes Jagdausübungsrecht auf den ihnen gehörenden Flächen erhalten: „Im Ergebnis ist der vorliegende Entwurf völlig indiskutabel. Er entkernt und entwertet das aktuelle Reviersystem massiv. Zur Verdeutlichung ein Vergleich: Sie mieten eine Wohnung oder ein Haus und haben jeden Abend auf Verlangen den Vermieter oder einen seiner Bekannten mit beim Abendbrot sitzen. Niemand würde eine Wohnung bei einer solchen Voraussetzung mieten wollen.“

Dieser Entwurf, so der Hegering, entbehre jeglicher sinnigen Grundlage und werfe zudem viele praktische Fragen auf, die der Gesetzentwurf nicht beantworten kann: Zum Beispiel Fragen zur Durchführung von Drückjagden oder auch eventuelles Nachsuchen. Der Vorschlag werde zudem sehr kurzfristig zu deutlich sinkenden Pachteinnahmen bei den Jagdgenossenschaften führen und somit widersprüchlich zum Interesse der überwiegenden Zahl der Jagdgenossen sein.

„Dies ist die Spitze der vielfältigen und zu erwartenden Wünsche seitens der grünen Ministerin Katrin Eder nach Bevormundung“, äußerte Hennecke. „Weiterhin beinhaltet der Gesetzentwurf Verbote z.B. von bleihaltiger Munition oder der Jagd mit Bauhunden im Naturbau. Gleichzeitig wird von den vermeintlichen Naturschützern der Landesregierung der Mutterschutz bei Rot- und Schwarzwild de facto aufgekündigt sowie die Ausrottung von Muffel- und Damwild per Gesetz erlassen.“

Im ersten Schritt bedürfe es der Anerkennung der vielen Jägerinnen und Jäger in Rheinland-Pfalz als Naturschützer für die heimische Flora & Fauna: „Wir handeln vor Ort im Sinne der Hege und des Naturschutzes. Allein im Gebiet der Verbandsgemeinde Asbach vertritt der Hegering Asbach-Neustadt als Ortsgruppe des Landesjagdverbandes RLP e.V. etwa 140 aktive Jägerinnen und Jäger, die dem Naturschutz und der Hege verpflichtet sind“, so der Hegeringleiter weiter.

Gleichzeitig wurde angemerkt, dass der Gesetzentwurf schlecht für die Artenvielfalt sei, z.B. durch Einschränkung der Prädatorenbejagung. Seit Jahren bestehe der öffentliche Wunsch einer besseren Hege von Niederwild wie Hase, Rebhuhn oder Fasan, gleichzeitig solle die Jagd auf Fuchs und Waschbär erschwert werden.

Wie Rüddel weiter erfuhr, hat der Landesjagdverband schnell reagiert und den befristeten „Warnstreik“ bei der Fallwildbeseitigung organisiert. Weitere Aktionen seien in Vorbereitung. „Dieses neue Jagdrecht muss verhindert werden“, lautet die Prämisse.

Es stelle sich die dringende Frage, warum das Jagdgesetz, das sich über zig Jahre bewährt hat, überhaupt geändert werden soll, bloß weil es nicht der Ideologie der Grünen entspricht. „Wenn den grünen Verbotsphantasien nicht bald der Riegel vorgeschoben wird, verkümmern wir zu einer lebensfernen Bananenrepublik“, ließ sich aus einem Zwischenruf vernehmen.

„Die grüne Ideologie will letztendlich unsere gut und nachhaltig bewirtschaftete Landschaft zum Urwald umbauen. Diese großstädtischen Phantasien dulden keinen bewährten Waldbau, keine bewährte Landwirtschaft und keine bewährte Jagd. Dem müssen wir gemeinsam entgegentreten. Für die Grünen scheint zu gelten: Nur der Staat weiß, was gut für den Menschen ist. Persönliche Freiheit in der Demokratie, das zeigt sich immer wieder, bedeutet Kontrollverlust für die grüne Ideologie. Entsprechend scheinen die großstädtischen Grünen nicht zu wissen, dass eine bewirtschaftete Natur eine um das 10-fach höhere Artenvielfalt zur Folge hat, als eine Monokultur Urwald“, bekräftigte Erwin Rüddel.

Im Bild: Den Entwurf des neuen Landesjagdgesetzes kritisierte der Hegering Asbach-Neustadt mit dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel (r.)
Foto: J. Bochmann