Erwin Rüddel MdB

„Armut trotz Rente“ trifft immer mehr Menschen

Erwin Rüddel: „Da muss politisch dringend gegengesteuert werden!“

Neustadt / Wied. - „Insbesondere die Rentner, wobei vornehmlich Rentnerinnen gemeint sind, nämlich meist Frauen, die durch Familienarbeit, wozu ich Kinder nenne, und durch Pflege, beispielsweise der Eltern, sich beruflich nicht festlegen konnten, damit eine ordentliche Rente gezahlt wird, brauchen zusätzliche Leistungen in der Rente“, erklärte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel bei einer Veranstaltung der Frauen Union unter dem Motto „Armut trotz Rente“.

Monika Krautscheid-Bosse freute sich als FU-Vorsitzende, dass zahlreiche Interessierte der Einladung zu dieser Veranstaltung gefolgt waren, was wiederum der Aktualität des Themas entsprach. Denn gerade Frauen, die sich besonders für Familie, Kinder oder Familienpflege engagiert haben, „müssen oft Einbußen in der beruflichen Karriere hinnehmen. Hier muss dringend weiter gegengesteuert werden. Hinzu kommen heute zusätzlich, und dies nicht nur für Rentner, Inflation und hohe Energiepreise“, so der Parlamentarier.

Fakt sei, dass Inflation das Leben teurer macht. Hier sei auch der Klimaschutz zu nennen, u.a. durch steigende Energiepreise. Aufgrund der enormen Ausgabenlast des Staates für Sozialleistungen falle es immer schwerer, für die betroffenen Rentnerinnen und Rentner zusätzliche Leistungen bereitzustellen. Sorgen bereiteten auch die Entwicklungen in der Pflege sowie Veränderungen in der Gesundheitsversorgung.

„Gerade jetzt brauchen wir aber eine grundlegende Rentenreform, bei der die höhere Lebenserwartung, insbesondere der jungen Menschen, stärker berücksichtigt wird. Dazu sind Modelle mit mehr Eigenvorsorge gepaart mit staatlicher Förderung gefragt“, so der Parlamentarier. Finanziert werden könnten die zukünftigen zusätzlichen Hilfen für Rentner dadurch, dass die staatlichen Sozialleistungen überarbeitet und angepasst werden.

Für Rüddel bedeutet dies, dass Sozialleistungen mit einer stärkeren Pflicht zur Gegenleistung Arbeit verbunden sein sollen: „Wer arbeiten kann, muss das auch tun. Ansonsten werden die Leistungen sanktioniert.“ Weiter äußerte er sich: „Es muss anstrengender werden für die, die sich in der sozialen Hängematte eingerichtet haben. Für die, die sich in der Vergangenheit mehr angestrengt haben, muss es hingegen einfacher werden.“

Lösungsvorschläge des christdemokratischen Bundestagsabgeordneten sind eine Vereinfachung des Steuersystems, Revolutionierung der Verwaltungen und deutlich weniger Bürokratie. Gleichzeitig fordert Rüddel mehr private Vorsorge zu fördern. Damit bei der „kleinen Rente“ effizienter geholfen werden kann, müsse das Sozialsystem an anderer Stelle entlastet werden. Zudem: „Wir müssen Deutschland gegen falsche Migration schützen. Wir brauchen ein einfacheres Steuersystem und deutlich weniger Bürokratie. Dann haben wir auch mehr Freiräume, Rentnerinnen und Rentner vor Armut zu schützen.“

Die Ansichten und Aussagen des heimischen Bundestagsabgeordneten wurden mit zustimmenden Applaus quittiert. Monika Krautscheid-Bosse: „Erwin, wir wissen, dass wir in Dir einen steten Befürworter und Unterstützer für unsere Anliegen haben. Auch deshalb gilt Dir unser besonderer herzlicher Dank.“ – Dank galt bei dieser Veranstaltung auch Jürgen Schmied, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden im Verbandsgemeinderat Asbach und Mitglied des Kreistages.

Er bezog sich am Veranstaltungsthema orientierend auf eine steigende Nutzung der Tafel, auf mögliche Ursachen der Thematik durch unterschiedliche Löhne bei Frauen und Männern. Zudem gelte es beispielsweise themenbezogene Hilfestellungen besser zu kommunizieren. Hierzu nannte er neue Wohnformen, wie altersgerechte Wohngemeinschaften für Ältere, ferner das Modell der sogenannten Bürgerrente. Seine Ausführungen bezogen sich auch spezielle interessante Themen aus der Gemeinde, der Verbandsgemeinde und dem Kreistag.

„Wir dürfen unsere Rentner, und hier beziehe ich mich speziell auf die Leistungen der Frauen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, nicht im Stich lassen. Die Prämisse für die Zukunft darf nicht Armut trotz Rente sein! Die Politik ist gefordert, das unter anderem durch eine dringend notwenige Rentenreform zu verhindern. Menschen, die über viele Jahre rechtschaffen ihrer Arbeit nachgegangen sind, dürfen dafür letztendlich nicht noch bestraft werden“, bekräftigte Erwin Rüddel.

Im Bild: „Armut trotz Rente“ war Thema einer Info-Veranstaltung der Frauen Union unter Vorsitz von Monika Krautscheid-Bosse (Bildmitte) mit Erwin Rüddel (3.v.r.), CDA-Vorsitzender Roswitha Gottbehüt (2.v.li.) und VG CDU-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Schmied (3.v.li.).
Foto: Alexander Rüddel